Reife für ein zartes Gefühl
Es ist das Gefühl, das man verspürt, wenn man denjenigen, die unter schmerzhaften Leiden leiden, Aufmerksamkeit und Beteiligung schenkt und so zeigt, dass man von ihnen berührt wird. Es kann als eine Variante der Empathie betrachtet werden, also der sozialen Qualität, die menschlichen Interaktionen Sinn und Würde verleiht.
Es gibt Momente im Leben, in denen das, was passiert, den schweren Eindruck eines Haufens von Problemen rechtfertigt. Die Pandemie, dann der Krieg, die besorgniserregende globale Erwärmung mit abwechselnden Dürren und Hurrikanen, die erstickten Demokratien und die drohenden Wirtschaftskrisen: Wohin geht diese arme Menschheit? Heutzutage ist es schwierig, die Hoffnung am Leben zu erhalten, aber sie wird gerade dann wertvoll, wenn die Sorgen zu groß erscheinen. Für den Gläubigen ist es eine theologische Tugend, ein Geschenk Gottes, weil es auf der gütigen göttlichen Vorsehung beruht: „Gott sieht und Gott sorgt“. Aber Hoffnung ist auch eine zarte menschliche Tugend, zu der jeder fähig ist.
IIn diesen unruhigen Zeiten, in denen wir Zeugen von Kriegen und nuklearen Bedrohungen, mörderischer Bosheit und unnatürlicher Zerstörung sind, ist es gut für uns zu glauben, dass wir auch zu Zärtlichkeit, zu feinfühliger und liebevoller Art im Umgang fähig sind.